Donnerstag, 16. Juni 2011

Zauberstern

Es soll Begegnungen geben, die kann man sich nicht erklären, kann man nicht deuten, 
kann sie nicht glauben und trotzdem sind sie passiert.

Dies eine Mal, es gab bereits Male davor – unterhielt sich ein Stern mit einer Blume.

Und der Stern machte den Anfang, da er die Blume zuerst sah und sagte: 
„Hey Pusteblume..“

Die wiederum war etwas verdutzt, 
kannte sie doch ihre Nachbaren und so wurde sie nun wirklich noch nie angesprochen. 
„Hey Pusteblume“,  
wiederholte der Stern und sah wieder zu, 
wie die kleine Blume ihren schweren Kopf immer nach links und rechts drehte.

Erst und wirklich erst nach dem vierten Rufen: 
„Ey! Pusteblume“, 
da schaute sie auch mal nach oben.

Sie hatte ein wenig Angst das Gleichgewicht zu verlieren, da ihr Kopf so schwer war und 
sie ihn schon den ganzen Tag in die Luft gestreckt hat.

Und als sie den Stern dann sah und endlich begriff, 
dass er sie und nur sie meinte – war sie etwas verblüfft. 

Lange hatte niemand mehr mit ihr gesprochen,alle ihre Freunde waren so darauf konzentriert die Köpfe oben zu halten und zum Nachmittag hin, wenn sie die Köpfe wieder herunter nehmen konnten, waren sie alle kaputt und wollten schlafen.

Anders war da allerdings die kleine Blume, die wollte reden – doch hatte sie nie ein, 
bis zu diesem Moment.

Ihr könnt es vielleicht nicht nachvollziehen, noch es euch bildlich vorstellen – aber in diesem Moment lächelte die kleine Blume und ihr Kopf schoss geradewegs in die Luft.

Und in dem Feld voller Blumen, an dem Wegesrand – nahe den Familienhäusern, wo vielerlei Schönheit ihr Zuhause fand, schliefen alle Blumen – bis auf eine, die freudestrahlend ihren Kopf Richtung Himmel streckte.

„Hallo mein Zauberstern“

sagte die Blume und lächelte den Stern an, der weit, weit über ihren Kopf stand. 
Doch der Stern fragte sich – Zauberstern, wieso Zauberstern?

Er empfand sich immer als normal, fiel nicht auf – leuchtete,
wie es sich für einen Stern gehörte und verbrachte so seine Zeit.

„Wieso Zauberstern?“,

fragte er die kleine, doch die schwieg. 
Was sollte sie ihm sagen? Sie freute sich einfach nur – dass jemand mit ihr redete.

„Sagen wir einfach – du hast mir einen Wünsch erfüllt..“ 

– da freute sich der Stern, auch wenn er die Blume nicht richtig verstand.

„Komm doch runter – dann können wir miteinander reden und ich, ich muss nicht immer mein Hals soweit strecken, um dich erreichen zu wollen“ 

– da musste  der Stern schmunzeln.

„Mich möchtest du erreichen? Dafür brauchst du aber einen langen Hals. Aber gut, 
da du mich so nett darum gebeten hat – komme ich dich besuchen“

Und so – tja, was denkt ihr denn? Der Stern kam herunter von seinem Himmel, setze sich neben die Blume und die beiden erzählten die ganze Nacht. 
Keiner von beiden tat ein Auge zu. 

Allerdings auch niemand anderes, da der Stern die gesamte Grünfläche erhellte.

Und am nächsten Morgen? Da bedankte sich die Blume bei dem Stern – mittlerweile hat sie ihm auch gesagt, warum er ihr Zauberstern sei.
Und auch wenn sie müde waren, machten sie sich an ihre normale Tätigkeit. 

Allerdings mit dem wissen, dass sie auf der anderen Seite jemanden zum anstrahlen haben.




Zeiten ändern sich, Geschehnisse passieren rasend schnell. 
Das Leben reißt dich aus den 
Bahnen. Wetter spiegelt Gefühle. Wetter spielt Gefühle. 
Der Himmel weint, jemand weint mit.

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