Sonntag, 27. November 2011

Erster Advent

Endlich war es ein wenig wärmer geworden! Denn schon seit Tagen hatte es einfach nur stürmisch geschneit. Schon seit Tagen wollte Noel vor die Tür und ein Schneemann bauen. Doch es war so kalt gewesen, dass sie nicht einmal die Nase vor die Tür stecken mochte.

Also schlich sie sich zu ihrer Mutter ins Wohnzimmer. Die saß grade gemütlich, mit ihren Wollsocken und einer heißen Tasse Kakao, vor dem Kamin und wärmte sich etwas. Noel kam langsam von hinten und erschreckte ihre Mutter mit einem lautem „BUH“. 
Ihre Mutter zuckte zusammen und sagte: „Was möchtest du denn mein kleines Mädchen?“. Noel schaute sie betteln an, „kommst du mit mir raus und baust einen Schneemann?“. „Aber wenn Papa nachher von der Arbeit kommt, wollten wir los und einen Tannenbaum kaufen.“ 
„Ohhh .. Aber Mama..“ sagte Noel mit einem traurigen Blick, als würde sie schon ahnen was als nächstes kommt. „Nein“ sagte ihre Mutter, mit noch einem kleinem Lächeln auf den Lippen. 


Noel ging traurig in ihr Zimmer und setze sich auf ihr Fensterbrett.
Sie zählte jedes Auto das vorbei fuhr, denn sie wollte endlich raus in den Schnee. Eigentlich fuhren normalerweise, viele Autos vorbei denn sie wohnten an einer sehr befahrenden Straße, doch schon seit ein paar Tagen war dies anders. Denn durch den vielen Schnee, haben sich viele gar nicht mehr vor die Haustür getraut. 
Jetzt konnte sie aus dem Fenster sehen und sah das die Straßen und Bäume rundum weiß und weich waren, es sah genau so aus, wie es aussehen sollte, wenn bald Weihnachten ist. 

Sie ging wieder ins Wohnzimmer und setzte sich neben ihre Mutter. 


„Mami ..“ fing sie an. „Ja mein Schatz“ antwortete sie, aber nicht als wenn es sie großartig interessieren würde. „Wann kommt den Papa?“. Ihre Mutter schaute sie an, „das weiß ich noch nicht.“ „Und wieso weißt du das nicht, du weißt sowas doch sonst auch immer“ antwortete sie mit quengelnder Stimme. „Ja, aber diesmal weiß ich es nun mal nicht“ sagte sie, in der Hoffnung Noel würde sich damit zufrieden geben. Aber das tat sie nicht. „Mir ist Langweilig ,Mama! Wann kommt er denn nun, ich will endlich raus!“. „Soll ich dir einen warmen Kakao machen?“ fragte ihre Mutter sie, um geschickt das Thema zu wechseln. „Ja..“ antwortete sie. Das war nicht die Antwort die sie sich erhofft hatte. 

Ihre Mutter ging in die Küche und machte ihr einen warmen Kakao. „Dein Kakao ist fertig“ rief ihre Mutter aus der Küche. „Ich hol ihn mir gleich.“

Sie holte ihren Kakao aus der Küche und ging wieder in ihr Zimmer. 

Sie sah aus ihrem Fenster und schaute den Schneeflocken beim fallen zu. Sie wirbelten umher und es sah fast so aus, als würden sie sich gegenseitig jagen. Noel stellte sich vor ihrem Fenster hin und guckte mit einem Auge durch ein kleines Loch das sie zwischen Daumen und Zeigefinger gemacht hatte. 
Ihr Vater blieb im Türrahmen stehen und klopfte dagegen. Er kam rein und fragte sie Neugierig „Was machst du da mein Kind?“ – Sie antwortete „Ich fang die Schneeflocken!“. Sie drehte sich um Lächelte ihren Vater kurz an, dann drehte sie sich wieder zum Fenster um und versuchte weiter hin Schneeflocken zu fangen.

Ihr Vater setzte sich auf’s Bett „Jetzt dauert es nicht mehr lange, dann ist Weihnachten, Noel“, sagte er. Sie sah ihn nicht an, aber ihr Vater erkannte sofort ihren veränderten Gesichtsausdruck. Er sah aus, als würde sie etwas bestimmtes wollen, aber wissen, das ihr Papa ihr das nicht besorgen konnte. 
„Ich weiß“ hielt sie ihre Begeisterung zurück. „Weißt du denn auch wie viele Tage es noch bis dahin sind?“ fragte er sie mit ruhiger Stimme, immer noch der Hoffnung, dass sie sich mit ihm richtig Unterhalten würde. „Nein, weiß ich nicht.“

„Wieso fragst du mich?“ antwortete sie nach einer Weile des Schweigens. Immer noch versuchte sie ihre Schneeflocken zu fangen.
Ihr Vater sah sie total vertieft an und sagte nach wenigen Sekunden „Wieso machst du das Fenster nicht einfach auf? Denn kannst du doch viel besser die Schneeflocken fangen“. Sie drehte sich verwundert um und sagte „Ich mag nicht“.

„Hast du schon ein Wunschzettel geschrieben?“ fragte ihr Vater sie. „Ja, hab ich.“ Sagte Noel, aber nicht grade begeistert von der Frage, weil sie wusste das er ihn sehen wollte.
Er fragte sie „Darf ich ihn sehen?“. Sie sagte „Nein, denn es ist MEIN Wunschzettel. Ich hab ihn am Kühlschrank gehängt, aber du darfst ihn nicht lesen! Das bringt Unglück.“
Der Vater nickte nur, denn er wusste nicht, was er darauf noch sagen sollte.


„Papa?“ – „Ja meine Prinzessin?“ sagte er und schaute sie an. Sie ging zu ihm hin und setzte sich auf seinen Schoß. „Wann kommt der Weihnachtsmann?“.
Ihr Vater sah sie an und meinte, „Komm wir gehen raus! Wir wollen noch ein Tannenbaum kaufen.“ 

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